Johann Amos Comenius fordert 1638 in seinem Werk „Große Didaktik. Die vollständige Kunst, alle Menschen alles zu lehren“ folgendes:
„Alles soll wo immer möglich den Sinnen vorgeführt werden, was sichtbar dem Gesicht, was hörbar dem Gehör, was riechbar dem Geruch, was fühlbar dem Tastsinn.
Und weil die Sinne die treusten Sachverwalter des Gedächtnisses sind, so wird diese Veranschaulichung der Dinge bewirken, daß jeder das, was er weiß, auch behält.“
Diese Ideen und Visionen von Comenius haben heute immer noch große Bedeutung – auch für die moderne digitale Bildung.
Die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V. in Berlin hat deshalb Comenius als Namensgeber für den europäischen Bildungsmedienpreis gewählt. Mit der jährlichen Durchführung des europäischen Comenius-EduMedia-Wettbewerbs fördert die Gesellschaft für Pädagogik und Information die Entwicklung und Nutzung beispielhafter digitaler Medien.
Der Schulbildungsfilm „Faust I – Interpretation und Inszenierungen“ ist im Juni im Europäischen Haus in Berlin mit der Comenius Edu Media Medaille 2017 ausgezeichnet, sicherlich einer der anerkanntesten Awards für europaweite Bildung überhaupt.
Das Faust-Projekt wurde erst Anfang dieses Jahres von tsm video in Zusammenarbeit mit der MedienLB verwirklicht.
Für mich ist es besonders erfreulich, dass es diesen Preis gerade für den Faust-Film gegeben hat, habe ich mich doch mein
Leben lang immer wieder mit Goethes Meisterwerk beschäftig und dies sehr gern – ob als Schüler, der in den Genuss einiger entsprechend guter Deutschstunden kam, als Student, der gerne die Schallplatten von der einzigartigen Gründgens-Aufführung anhörte oder einfach als Theaterbesucher, etwa beim Urfaust im Heidelberger Schloss vor einigen Jahren. Da knallte und krachte es überall in „Auerbachs Keller“. Unvergesslich. Ebenso wie Peter Steins Faust bei der Expo in Hannover.
Alles zusammen nennt man wohl Nachhaltigkeit.